Die 3 wichtigsten Fragen, die du dir jeden Tag stellen solltest
„Am Ende deines Lebens stellst du dir nur noch einfache Fragen: Hatte ich ein erfüllendes Leben? Habe ich gut geliebt?” ~Jack Kornfield, amerikanischer Bestseller Autor.
Als ich sieben Jahre alt war, bin ich fast gestorben.
Meine Familie und ich waren am Hauptbahnhof in Wien, Österreich, um es uns richtig gut gehen zu lassen und meinen Geburtstag zu feiern.
Es war etwa acht Uhr abends und erinnere mich noch genau.
Der Zug stand am Bahnsteig und war kurz vor der Abfahrt. Dann ertönte die Pfeife vom Motor und die Räder bewegten sich allmählich vorwärts.
Mein älterer Bruder und ich waren so begeistert, dass wir beschlossen, am Zug entlang zu rennen, während er aus dem Bahnhof fuhr. Wir sagten unseren Eltern Bescheid und sie meinten, dass sie dann draußen im Auto auf uns warten würden.
Als die Lok schneller wurde, fingen mein Bruder und ich an zu joggen, und ehe wir uns versahen, rannten wir auch schon. Und danach sprinteten wir zum Endspurt.
Ich erinnere mich noch sehr deutlich daran, dass ich immer wieder nach der Lok sah, während ich den Bahnsteig entlanglief. Die Waggons waren aus dunkelbrauner Holzfarbe, und einige Fenster waren offen. Am Ende eines Waggons war eine Tür, die sich mit jedem Ruck öffnete und schloss.
Und dann, nichts.
Das Nächste, an das ich mich erinnerte, war meine zusammengekrümmte Position nur Zentimeter von den Rädern der Lok entfernt. Ich bemerkte, dass ich mich fest gegen etwas Festes lehnte – der Bahnsteig.
Irgendwie hatte ich es geschafft, zwischen die Lücke vom Bahnsteig und dem Zug zu fallen.
Ich dachte zu mir selbst: „Wie bin ich denn hier gelandet?”
Die Räder rollten weiter an mir vorbei, und ich spürte den Wind, der mich mitzureißen versuchte. So hockte ich dort und starrte auf das Ende des Zuges –wartete, dass es endlich an mir vorbeiziehen würde.
Nach einer gefühlten Ewigkeit war die Lok endlich weg. Jetzt hockte ich im offenen Raum, und alles um mich herum wurde still.
Ich stand schnell auf und drehte mich zum Bahnsteig. Auf einer Bank sah ich eine ältere Dame, die mit weit aufgerissenen Augen ihre Hände vor den Mund geschlagen hielt. Sie war ganz schockiert.
Noch bevor ich reagieren konnte, war mein Bruder bereits bei mir und zog mich von den Gleisen auf den Bahnsteig.
Er legte seinen Arm um mich und eilte mit mir zurück zu meinen Eltern. Als er seinen Arm wieder weg nahm, bemerkte ich das ganze Blut überall – eine schwere Kopfwunde.
Zurück am Auto angekommen waren meine Eltern zunächst verwirrt zu sehen, dass ich weinte und mein Bruder sehr schockiert aussah. Recht schnell sagte er:
„Wir sind der Lok nachgelaufen, und ich war vor Brendan. Gegen Ende des Bahnsteigs hielt ich dann an und Brendan lief genau in mich rein, fiel hin, rollte den Bahnsteig hinab, knallte mit dem Kopf gegen den Zug und fiel neben die Gleise!“
Wir rasten zum Krankenhaus. Der Notfallarzt meinte, dass ich großes Glück hatte, und wenn es ein elektrischer Zug gewesen wäre, hätte ich mit Sicherheit nicht überlebt.
Während des Vorfalls gingen mir so viele Gedanken durch den Kopf. Werde ich sterben? Werde ich Hirnschäden davontragen? Werde ich noch all die Dinge tun können, die mir am Herzen liegen?
Doch dann kamen auch andere Gedanken auf, die mich umso heftiger trafen: Was habe ich in meinem Leben erreicht? Habe ich auch jedem gesagt, wie sehr ich sie liebe? Hatte mein Leben überhaupt einen Sinn?
Damals war ich zwar erst sieben Jahre alt, aber diese Gedanken und dieser Vorfall hatten einen tiefen Einfluss darauf, wie ich mein Leben fortführte.
Ich wurde mit einer zweiten Lebenschance gesegnet, und deshalb wollte ich, dass mein Leben wichtig ist. Ich wollte etwas erreichen und erzählte all meinen Nächsten, dass ich sie lieb habe.
Daher fing ich an, mich auf meine eigene persönliche Entwicklung zu konzentrieren. Während der Schule war ich sehr fleißig, um gute Noten zu bekommen und gut im Sport zu sein, denn das war für mich ein tolles Erfolgsgefühl. Die ganzen Jahre über hatte ich den Traum von meinem eigenen Geschäft, wo ich andere über menschliches Verhalten und Performance unterrichten würde.
Allerdings folgte ich dem Rat meiner Eltern und der Gesellschaft und landete am Ende an einem sicheren Arbeitsplatz in der Firmenwelt.
Doch fast jeden Arbeitstag in dieser Firma fragte ich mich: „Mache ich wirklich den Unterschied?“ Und „koste ich mein Leben voll aus?“ Und du weißt was? Meine Antwort darauf machte mich nicht sonderlich glücklich.
Und je mehr solcher Tage vergingen, desto mehr wurde mir bewusst, dass sich etwas ändern musste. Ich wollte dem Versprechen gerecht werden, das ich mir selbst mit sieben Jahren gab.
Obwohl dieser Schritt alles andere als einfach war, habe ich ich der Firmenwelt den Rücken gekehrt, um endlich zu Leben – einen Unterschied zu machen – und offener in dieser Welt zu lieben. Und darauf bin ich stolz.
Das hier sind die Fragen, nach denen ich auch heute noch lebe und mich in all meinem Tun leiten. Ich denke, dass sich jeder nahe dem Ende der Lebenszeit genau diese Fragen stellt, daher will ich andere damit motivieren, sich diese Fragen noch heute zu Herzen zu nehmen und allmählich vorwärtszugehen.
Hast du dein Leben wirklich ausgekostet?
Ich glaube, dass wir alle die Kraft und die Fähigkeit haben, jeden Tag das zu tun, was für uns am wichtigsten ist.
Hab keine Angst davor, das zu tun, was du wahrlich tun möchtest. Gehe Risiken ein und lebe dein Leben so, wie du es schon immer wolltest.
Natürlich geschieht so etwas nicht von heute auf morgen, aber mit einer sorgfältigen Planung, Unterstützung und einigen Schritten in die richtige Richtung wirst du in der Lage sein, dein Leben nach all deinen Wünschen auskosten zu können. Erlebe das Leben in allem, was es zu bieten hat. Nimm Herausforderungen an, erweitere deine Komfortzone und zeige dieser Welt dein bestes Selbst.
Hast du einen Unterschied gemacht?
Ich glaube, dass wir alle hier sind, um in dieser Welt einen Unterschied zu machen.
Ich glaube, dass wir alle etwas haben – sei es Wissen, Reichtum oder Liebe – die wir mit anderen um uns herum teilen können.
Hab keine Angst, dich für das einzusetzen, woran du glaubst. Hab keine Angst davor, verwundbar zu sein, denn dadurch zeigst du nur, wer du wirklich bist und woran du glaubst. Andere Leute auf dieser Welt können davon profitieren, was du kannst oder zu sagen hast.
Das Leben ist eine erstaunliche Reise, in der einen Unterschied machen und uns gegenseitig unterstützen.
Und um das zu realisieren, muss man nicht erst auf eine Nahtoderfahrung warten. Frage dich jetzt. Ich kann dir mit Sicherheit sagen, dass es sich lohnt.
Hast du in vollem Maße geliebt?
Ich glaube, dass die Menschen in deinem Leben für dein Glück, dein Wohlbefinden und deine Veränderungen im Leben eine wichtige Stütze sind. Denn es sind die Menschen in deinem Leben, die dich zu dem gemacht haben, der du heute bist.
Hab keine Angst davor, deinen Nächsten zu sagen, wie gern du sie hast. Denn je mehr Liebe und Wertschätzung du anderen zeigst, desto mehr Liebe und Wertschätzung kommt auch zu dir zurück, was sich positiv auf dein Leben und auf alle um dich herum auswirkt.